Dr. O. Hoffmann
Oft ist das Denken schwer,
indes, das Schreiben geht auch ohne es.
Wilhelm Busch
2004-12-12/24, 2005-01-04/08, 2005-02-05, 2005-07-02, 2007-07-01/09, 2007-12-25, 2008-04-06, 2008-11-29
Die äußere Form, das Layout wurde bislang gar nicht angesprochen. Es ist natürlich allgemein festzustellen, daß vielfach aber sehr viel Wert auf die äußere Erscheinung, auf die Oberfläche gelegt wird, ja bei einigen sogar deutlich mehr als auf den Inhalt. Zugegebenermaßen braucht ein Angebot ohne Inhalt keine ausgezeichnete Struktur oder besonderen Kriterien der Archivierung zu genügen. Autoren solcher Seiten haben es bei jedem Einzelwerk viel einfacher, weil sie keinen Anspruch an den Inhalt haben. Da sie das Layout oder auch nur Design des Angebotes aber immer an die neueste Mode verwenden anpassen müssen, um überhaupt etwas anzubieten, was jemanden interessieren könnte, bleibt ihnen am Ende keine Arbeit erspart.
Bei den hier besprochenen Texten muß aber nicht auf solides und
modernes Layout verzichtet werden. Im Gegenteil, erst der Funktion
entsprechend gut ausgezeichnete Texte können mit einem
qualitativ hochwertigen Layout verziert werden, welches in der Lage ist,
den Inhalt ergonomisch zu unterstützen. Der Gedanke besteht
darin, mit XHTML oder XML die Funktion, den Inhalt des Textsegmentes
auszuzeichnen und die Segmente mittels des Klassenattributes gemeinsamen
Funktionen und Bedeutungen zuzuordnen oder auch durch die
Identifikation mit dem id
-Attribut eindeutig zu kennzeichnen. Die
äußere Form und die Eigenschaften von Elementen, Klassen und
mit dem id
-Attributen identifizierten Einzelsegmenten können
sehr einfach mit CSS festgelegt werden. Wenn diese Eigenschaften in
einer gesonderten Datei angegeben werden, die mittels einer Verarbeitungsanweisung oder
bei XHTML alternativ mittels eines link
-Elementes
mit dem eigentlichen Dokument verknüpft wird, ist es sogar
möglich, mit mehreren solcher Verarbeitungsanweisungen oder
link
-Elemente eine Auswahl verschiedener
Ansichten zur Verfügung zu stellen oder diese gegebenenfalls
auszutauschen, ohne in den eigentlichen Inhalt des Dokumentes noch
eingreifen zu müssen. Allgemein gibt es die Verarbeitungsanweisungen bei XML
zur Einbindung von Stildateien und nicht immer ein link
-Element wie bei XHTML,
wo beide Möglichkeiten genutzt werden können.
Der Leser kann ebenfalls solche CSS-Dateien in seinem Darstellungsprogramm angeben und mit diesen oder mit Darstellungsprogramm-eigenen Voreinstellmöglichkeiten besonders bei der Schriftgröße und bei verschiedenen Farben auf das Aussehen des Dokumentes einwirken. So ist es möglich, daß der Leser ein für ihn optimiertes Aussehen des Dokumentes zu sehen bekommt. Wenn er möchte, kann er aber ganz oder teilweise die Vorschläge des Autors übernehmen.
Gegenüber den klassischen Medien ist dies ein revolutionäres Vorgehen. Mit dieser Strategie wird es erst möglich, die Information allen zugänglich zu machen, egal welche Vorlieben, Einschränkungen und Möglichkeiten der jeweilige Nutzer haben mag oder eben auch nicht. Die standardisiert ausgezeichnete Information gibt wirklich jedem die Chance, diese für sich mit geeigneten Interpretationsprogrammen zugänglich zu machen, sei es mit den üblichen Darstellungsprogrammen im Design des Autors, oder gemäß einem Layout nach eigenen Vorstellungen oder auch auf einem winzigen Bildschirm auf dem Telephon, sensorisch mit einer Ausgabe in Blindenschrift oder mit einem Vorleseprogramm. Der Autor muß all dies nicht mehr wissen. Sein Layout ist nur noch eines von vielen möglichen. Die Zugänglichkeit seines Textes ist aber in allen Fällen durch seine sorgfältige Vorarbeit mit XHTML gewährleistet.
Nächstes Kapitel
Kapitel: Kurzbeschreibung
· 1
· 2
· 3
· 4
· 5
· 6
· 7
· 8
· 9
· 10
· 11