Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform oder Versdichtung, in der Regel ohne Reim, aber mit einer festen Silbenregel. Es handelt sich tradionell um einen Dreizeiler oder in der Originalsprache eigentlich um einen Dreispalter (da die Schreibrichtung dort vertikal und nicht horizontal verläuft). Die erste Zeile hat traditionell 5 Silben, die zweite 7 und die dritte wieder 5. Inhaltlich geht es dabei um ein Spiel mit Worten und Vorstellungen. Thematisch ist nicht die subjektive Befindlichkeit wie oft bei europäischen Gedichten gefragt, sondern eine präzise und knappe, unkommentierte Beschreibung einer Situation, einer stereotypen Szene aus der Natur, oft mit Bezug auf eine Jahreszeit.
Matsuo Basho (1644-1694) ist ein sehr bekannter und wohl auch der erste Dichter dieses Genres, als Urtyp kann sein Frosch-Haiku gelten, von dem es zahlreiche Übersetzungen und Variationen in vielen verschiedenen Sprachen gibt, im folgenden eine Variation dazu: