Dr. O. Hoffmann
Wenn die spezielle Situation gewählt wird, daß es
nur genau einen Condonvektor gibt, kann dieser einfach durch
Variation der Polarisation des Anregungslasers bestimmt werden.
Gleich einer Photographie hat man eine Abbildung des
Übergangsdipolmomentes! Oder anders ausgedrückt, die
geometrische Anordnung des angeregten p-Orbitals kann direkt
gemessen werden.
Das Bild oben zeigt die klassische Trajektorie und das
Übergangsdipolmoment. E ist die Polarisation des Anregungslasers.
Das Bild unten zeigt die gemessene Intensität als Funktion des
Polarisationswinkels in Polarkoordinaten, die Pfeile sind die
experimentell festgelegten Relativgeschwindigkeiten vor und nach
dem Stoß.
In einer Situation mit mehr als einen Condonvektor wird hingegen
nur das gewichtete Mittel der zugehörigen einzelnen
Übergangsdipolmomente gemessen. Die direkte Rekonstruktion
der Richtungen der Condonvektoren ist dann nur mit einer solchen
Methode nicht möglich.
Dennoch kann natürlich das Übergangsdipolmoment bestimmt
werden. Das Bild hier drunter zeigt links die Messung und rechts
zugehörige Trajektorienbilder mit Condonvektoren, jeweils für
verschiedene Streuwinkel.
In dem allgemeinen Fall mit mehreren Condonvektoren kann der Stoß
photographiert beziehungsweise rekonstruiert werden, wenn die Abhängigkeit
des differentiellen Wirkungsquerschnittes von der Polarisation des
Anregungslasers gemessen wird, wie in den Abbildungen hier drunter
gezeigt. Die Streuquerschnitte enthalten wie ein Hologramm die
komplette geometrische Information (Winkel und relative Gewichte der
Condonvekoren). Das Stoßpaar kann als atomares Interferometer
angesehen werden.
Die linke Spalte der Bilder zeigt die experimentell bestimmten
Streuquerschnitte (Kreuze) und Ausgleichskurven an eine semiklassische
Modellfunktion zur Rekonstruktion der geometrischen Eigenschaften
der Anregung.
Die rechte Spalte gibt die Polarisationsrichtung des Anregungslasers
(rot) in klassischen Trajektorienbild für die jeweilige nebenstehende
Messung an.
Das Bild unten zeigt einen Vergleich der rekonstruierten geometrischen
Anordnung der Condonvektoren (der Photographie also) mit der
zugehörigen Theorie.
Die Übereinstimmung ist sehr gut.
Bei den Gewichten gibt es allerdings noch kleinere Unterschiede.