Dr. O. Hoffmann
Die Endzustandsanalyse ist ein ideales Werkzeug zur
direkten Beobachtung elementarer nichtadiabatischer Prozesse.
Mit dem Anregungslaser wird genau ein molekularer Energieeigenzustand
besetzt.
Nach genau einer einzigen Passage des nichtadiabatischen
Bereiches wird der elektronische Endzustand des angeregten Alkali-Atoms
analysiert.
Der Anteil Na(3p1/2) beziehungsweise
K(4p1/2) am der gesamten Na(3p) beziehungsweise
K(4p) Intensität ergibt einen direkten Einblick in die Dynamik
des Drehimpulses. Die Messung dieses Anteiles ermöglicht es,
mehr über den adiabatischen Kopplungsbereich im Detail zu
untersuchen. Da die Spin-Orbit-Wechselwirkung insbesondere bei
schwereren Atomen kernabstandsabhängig ist, hat diese ebenfalls
Einfluß auf den Anteil und kann somit auch untersucht
werden.
Die Bilder unten zeigen die entsprechende Anteile für
Natrium-Edelgas-Stoßpaare.
Im Falle von Neon und Argon ergibt
sich eine gute Übereinstimmung mit der Theorie. Die verbleibenden
Abweichungen beim Krypton hängen vermutlich damit zusammen,
daß bei den Rechnungen die Spin-Bahn-Wechselwirkung als
konstant angenommen wurde. Der Unterschied zwischen der gestrichelten
Linie und der durchgezogenen liegt darin, daß das quantenchemisch
berechnete Potential mit der Messung optimiert wurde, verbleibende
Abweichungen weisen auf den Einfluß der kernabstandsabhängigen
Spin-Orbit-Wechselwirkung hin.
Um nun mehr über das Problem der Kernabstandsabhängigkeit der Spin-Orbit-Wechselwirkung herauszubekommen, wurden erste Messungen am Stoßpaar K-Ar durchgeführt, wo dieser Effekt als noch wichtiger vermutet wird. Allerdings sind für solche Systeme auch die Potentialkurven kaum mit entsprechender Genauigkeit zu berechnen wie bei den leichteren Atomen mit weniger Elektronen.
So erstaunt es nicht, daß die Qualität der Übereinstimmung entscheidend von den für die Dynamikrechnungen ausgewählten Potentialkurven abhängt (siehe folgendes Bild).